Drei zukünftige Top Ten Spieler in Marburg
Es muss alles zusammen passen, dass man so eine Überschrift für die Marburg Open, gleichzeitig die internationalen Hessischen Meisterschaften, wählen darf ohne überheblich zu klingen. Doch Rudi
Molleker, Nicola Kuhn und Felix Auger-Aliassime sind Ausnahmetalente, die allesamt schon ein Challenger gewonnen haben, obwohl sie nicht einmal 18 Jahre alt waren. Es gibt 8 Spieler weltweit, die
in den letzten 30 Jahren sogar ein Challenger mit jungenhaften 16 Jahren gewonnen haben. Der Kanadier Felix Auger-Aliassime ist einer davon und wird in Marburg antreten, da er die Qualifikation
für Wimbledon auslässt. Michael Chang gelang das Kunststück als einzigem Profi schon mit 15 Jahren. Auger-Aliassime befindet sich in illustrer Gesellschaft zum Beispiel mit Rafael Nadal und
Bernard Tomic, der als letzter Youngster in 2009 erfolgreich war. Rudi Molleker gewann vor wenigen Wochen das mit 85.000 Euro dotierte Turnier in Heilbronn und schlug beim Mercedes Cup in
Stuttgart Jan Lennart Struff. Nicola Kuhn sorgte für die Überraschung im vergangen Jahr als er ungesetzt die Sparkassen Open in Braunschweig gewann, Deutschlands höchst dotiertes
Challenger.
Turnierdirektor Heiko Hampl ist also nicht ohne Grund von der Meldeliste begeistert und sagt: „Das ist ein absolutes Ausnahmejahr, wenn es um die Youngster geht. Die drei bringen so viel Qualität
mit, dass es jedem Zuschauer eine Freude sein wird Ihnen zuzuschauen wie sie ihren arrivierten Kollegen das Leben schwer machen werden. Man hat als Challenger nur ein schmales Zeitfenster, dass
solche Talente kommen. Wir haben eben auch das nötige Quentchen Glück gehabt dieses Jahr.“ Doch auch die weiteren Meldungen lesen sich vielversprechend. Yannick Hanfmann, Mats Moraing, Oscar
Otte, Matthias Bachinger und Publikumsliebling Dustin Brown vertreten die deutschen Farben. Sie alle spielen aber auch zunächst auf dem heiligen Rasen, Browns Lieblingsbelag. Und dann sind da
Spieler von denen man noch nichts gehört hat, ähnlich wie Vorjahressieger Filip Krajinovic, der als 186 der Weltrangliste kam und nun Platz 29 bekleidet. Einer davon ist der Bolivianer Hugo
Dellien. Er hat in den letzten 8 Wochen drei Challenger auf Sand gewonnen. Andere können eine schöne Geschichte von den French Open erzählen, wie Jurgen Zopp und Marco Trungelitti, die beide als
Lucky Loser in das Hauptfeld kamen. Zopp schlug dann vor über 5.000 Zuschauern Jack Sock, die 14 der Weltrangliste, und Trungelitti den oben genannten Bernard Tomic. Trungelitti ist in Marburg
kein Unbekannter, stand er doch 2016 im Finale mit einer weiteren netten Anekdote erinnert sich Hampl „Ich bin 2016 nach seinem Halbfinalsieg in die Dusche zu ihm gerannt, weil gerade die
Nachricht kam, dass das Trinkwasser in Marburg verunreinigt sei. Als ich ihm sagte, dass er nichts davon trinken solle, damit er nicht ausfällt fürs Finale, antwortete er: Heiko, ich komme aus
Argentinien. Was soll mir passieren?"
22 Spieler sind für das Hauptfeld auf der sogenannten Acceptance List gesetzt. Das entspricht zwei Fußballmannschaften und wenn man die Weltranglistenpositionen der Spieler zu Grunde legt, sieht
man in Marburg die Qualität wie in einem WM Viertelfinale. Es ist also wieder angerichtet für Weltklasse Tennis beim TV Marburg, wenn vom 30. Juni bis zum 7. Juli das einzige Sandplatzturnier der
ATP in dieser Woche stattfindet.
Gerne kann man sich noch als Ballkind oder Linienrichter bewerben unter hampl@sportsbruder.de.
Tickets gibt es auf www.marburg-open.de und auch im Ticketshop der Oberhessischen Presse.